Schulchronik Schönbach – Utzerath von 1876 bis 1924

Die Erstellung der Originalchronik der Schule Schönbach-Utzerath wurde 1876 vom damaligen Lehrer Matthias Ziewers begonnen. Die Eintragungen der Schulgeschichte Schönbach reichen bis zur Einweihung des neuen Schulgebäudes in Schönbach im Jahre 1924. Neben den Aufzeichnungen der Schulstatistik  wurden auch Wetter- und Landwirtschaftsdaten sowie gesellschaftliche  und politische Ereignisse erfasst.

Besonderen Raum und Bedeutung in der Chronik hat der 1. Weltkrieg und dessen Auswirkungen auf die Dorfbevölkerung.

Zunächst beschrieb Lehrer Ziewers die Zeit vor seinem Dienstantritt. Wörtlich heißt es:

„Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort durch die Schweden verwüstet. Beim Einfall der Franzosen 1794 wurden die Bewohner wieder ausgeplündert und wie bekannt kamen wir zu Frankreich bis zum Jahre 1814. Von einer Schule war bis dahin noch keine Rede. Roh und unwissend wuchs die Jugend heran. Mitunter versah ein Handwerker im Winter den Unterricht. Erst mit Übergang der Rheinprovinz an Preußen (1815) wurde die Schule obligatorisch. Weil Schönbach für sich zu gering war, kam Utzerath hinzu und zum Nachteil der Schule wie des Lehrers wurde eine leidige Wechselschule gegründet und die vorhandenen Hirtenhäuser dazu benutzt. Elende Räume wurden Schulsäle.“

Erst ab 1815, nachdem das Rheinland Teil der preußischen Monarchie wurde, wurde von den Preußen auch in den Rheinprovinzen die allgemeine Schulpflicht eingeführt.

Bis zum Dienstantritt des Lehrers Matthias Ziewers 1864 unterrichteten bereits fünf Lehrer an der Wechselschule Schönbach-Utzerath.

Die Schönbacher Schule stand  zum Teil auf der heutigen Hauptstraße (gegenüber der Abbiegung Borngasse) und ca. 50 m unterhalb der alten Kapelle. Es wurde abwechselnd in Schönbach und Utzerath unterrichtet. Nachdem 1880 die alte baufällige Schule in Schönbach für den Bau der „Provinzialstraße“ (heute B 257) abgerissen wurde, wurde nur noch in Utzerath unterrichtet.  Beengte Räumlichkeiten bei 70 und zum Teil über 80 Schülern  sowie fehlende Arbeitsmittel erschwerten die Arbeit des Lehrers.

Laut der ersten Schönbacher Chronik (von 1969) beantragen die Gemeinden, zuerst Utzerath, dann Schönbach, wegen der hohen Kinderzahl von über 80 die Trennung des Schulverbandes. Unklar ist, weshalb die neue Schule in Schönbach 1924, erst ca. 30 Jahre nach dem Kauf der Schulbaustelle, fertiggestellt wurde.

Wenn die Schülerzahl 80 überstieg, z. B. durch Zuziehen einiger Familien während der Bauzeit der Bahn, wurde Halbtagsunterricht eingeführt. Die  Schüler der Oberstufe besuchten dann die Schule vormittags und die Schüler der Unterstufe  nachmittags.

Die  „Heuferien“ und die Herbstferien wurden je nach Bedarf für die älteren Kinder verlängert, damit sie bei den Erntearbeiten helfen konnten.

Der Unterricht fiel in jedem Jahr wochenlang aus. Pocken, Diphterie, Masern, Scharlach, Röteln und Tuberkulose waren noch nicht ausgerottet. Im Juli und August 1882 wurde die Schule wegen Pocken und Scharlach geschlossen. In Schönbach starben 14 Kinder und in Utzerath starben fünf Kinder. Einige Kinder waren so krank, dass die jahrelang die Schule nicht besuchen konnten.  Erst ab 1898 werden Impfungen in der Chronik erwähnt.

Mehrmals im Jahr fanden sogenannte Revisionen durch Lokalschulinspektoren bzw. Kreisschulinspektoren statt, um Unterrichtsinhalte zu prüfen und die  Entlassungsprüfungen „abzunehmen“.  Diese Lokalschulinspektoren waren zum Teil katholische Pfarrer, die von der königlichen Regierung zu Lokalschulinspektoren ernannt wurden.

Ab 1902 wurden Kindern ab einem Alter von zehn Jahren Zeugnisse ausgestellt.

Geburtstage und Jubiläen von  Mitgliedern der Kaiserfamilie wurden mit einer Schulfeier oder  einem Hochamt  in der geschmückten Pfarrkirche in Darscheid gefeiert. Die 3 Besuche des Kaisers in Daun (1906, 1911 und  1913) waren ein außergewöhnliches und freudiges Ereignis. Wörtlich heißt es: „Eine frohe Nachricht brachte eine freudige Regung im Schulleben vor. Die Schule solle bei der Begrüßung Sr. Majestät teilnehmen“. Die  Kinder marschierten nach Daun, um sich „in der Spalierstellung einzureihen“  und  den Kaiser  „mit brausendem Hurra“ zu begrüßen.

Auszüge aus der Originalchronik:

1876: „1864 wurde in Utzerath ein neuer Schulsaal gebaut. In Schönbach steht noch heute die alte Lehmhütte. 

Am 1. Juni 1880 wurde das Schulhaus in Schönbach infolge Straßenneubau abgebrochen und die Schule nach Utzerath verwiesen.  

Vom 25.8.1887 bis 7.9.1887 war Schönbach und Utzerath mit Soldaten belegt. In Schönbach lag die Hälfte der zwölften, in Utzerath die Hälfte der elften Kompanie Nr. 69. Der Egerzierplatz war auf der Heide bei Darscheid. Bei der Brigarde-Vorstellung waren die Schulkinder zugegen. Bei der Gelegenheit sahen die Kinder Kanonen.

1895: Vom 26. Jan.  bis Ende März war es sehr kalt. Das Thermometer zeigte einige Male -22 Grad.  Die Kinder der Schönbacher Mühle konnten einige Wochen wegen Schneewehen die Schule nicht besuchen.

Am 15.5.1895 wurde die Eisenbahnstrecke Mayen-Daun-Gerolstein dem Verkehr übergeben.

Mai 1895: Zählte die Schule 86 Kinder, aus Schönbach besuchen 42 Kinder und aus Utzerath 44 Kinder die Schule.

Am 22.1.1896 starb der Schüler Johann Josef  Thönnes nach einer Krankheit von 2 Tagen an Diphtheritis. 8 Tage später erkrankte der Schüler Anton Roden aus Schönbach an derselben Krankheit. Dem Arzt gelang es jedoch, die Krankheit zu besiegen.

Schulstatistik 1896

1896: Die Schule steht in Utzerath. Daselbst sind auch die Kinder von Schönbach und die von der Schönbacher Mühle eingeschult. Beide Ortschaften bilden zusammen einen Schulverband. Die Unterhaltungskosten werden von beiden Ortschaften gemeinschaftlich getragen. Vor ungefähr 5 Jahren schenkte die Königliche Regierung zu Trier der Gemeinde Schönbach 500 Mark zum Ankauf eines Bauplatzes für eine Schule. Die Gemeinde kaufte mehrere aneinanderliegende Parzellen. In Utzerath steht nur ein Schulsaal. Der Lehrer muss sich nach einer Privatwohnung umsehen. Die Wohnung des jetzigen Lehrers ist dessen Eigentum. Sie steht in Schönbach. In allen Akten heißt es auch „Schule Schönbach“.“

Anm.: Zur Schule in Utzerath gehörte keine Lehrerwohnung. Der Lehrer wohnte in Schönbach. Es hieß in allen Akten „Schule Schönbach“, obwohl in Utzerath unterrichtet wurde.

In jedem Winter wird der Unterricht mehr oder weniger gestört durch Krankheit  der Schüler. Besonders werden die Kinder von Schönbach weit mehr von Krankheiten heimgesucht als die Kinder von Utzerath.

Mit dem 4.5.1896 wurde die Ganztagsschule wieder eingeführt, weil die Zahl der Schulkinder nicht mehr 80 betrug.

1897: Nach den Herbstferien hatten  sich die Kinder der 1. Abteilung Tagebücher angeschafft. Im Laufe der verflossenen Wintermonate hatten dieselben  aus allen Unterrichtsfächern das Wichtigste hineingeschrieben. Die Kinder haben an demselben ein wichtiges Nachschlagebuch. Das Zeichnen ist jetzt Freihandzeichnen. Die drei ersten Abteilungen zeichnen allein im Hefte, Die Kinder haben Zirkel, Lineal und Winkelmesser. Alle Gegenständige sind von der Gemeinde beschafft.

1898: Anfang November wurde Fräulein Katharina Klütsch aus Schönbach zur Handarbeitslehrerin ernannt.

Am 1.8.1999 wurde der neue Bahnhofsweg von Utzerath zum Bahnhof vollendet.

23.12.1899 Die Jahrhundertfeier:

Das jetzt zur Neige gehende Jahrhundert ist besonders für unser Vaterland bedeutungsvoll. Am Ende des vorigen Jahrhunderts war die französische Revolution über die Grenzen Frankreichs gedrungen. Napoleon I. brachte unsägliches Elend über unser Vaterland. Der französische Bedrücker wurde geschlagen und verbannt. Das linke Rheinufer kam nach Preußen. Der bedrückte Bauernstand wurde freigemacht. Ackerbau und Viehzucht brachten herrliche Erfolge. Dann kamen die Kriegsjahre von 1864, 1866 und 1870. König Wilhelm blieb in allen Sieger. Er hatte trotz aller Anfeindungen sich ein Heer geschaffen, an dessen Spitze er den Siegeszug nach Frankreich hielt. Bald standen die Heere vor Paris. Aber das Herrlichste des ganzen Krieges war, daß Deutschland geeint dastand und wieder einen Kaiser hatte. Es wurde nun gesungen: „Dem Kaiser sei mein erstes Lied“. Im Enkel des großen Kaisers aber haben wir jetzt einen mächtigen Hüter des Friedens. Wilhelm der II. ist bemüht für das Wohl seiner Untertanen. Auch unsere Gegend hat schon manchmal die fürsorgliche Hand des mächtigen Kaisers gefühlt. Viele Millionen sind schon während seiner Regierung für die Eifel verwendet worden. Möge der liebe Gott unseren geliebten Kaiser noch lange an der Spitze des Reiches stehen lassen zum Wohle des ganzen Vaterlandes. Dann sangen die Kinder: „Heil dir im Siegerkranz“ und „Großer Gott wir loben dich“. Ein Gebet beschloss die Feier.

 16.10.01: Am 16. Okt  fand die Einweihung des neuen Saales in Utzerath statt. Der Herr Kreisschulinspektor betonte in seiner Rede die Fürsorge des Staates für die einzelnen Gemeinden, denn ohne Staatsbeihilfe sei ein solcher Bau nicht möglich gewesen. Hoffentlich werde auch bald Schönbach ein solches Gnadengeschenk erhalten. Zum Schlusse wurde das Kaiserhoch ausgebracht und „Heil dir im Siegerkranz“ gesungen. Weil der neue Saal die Schülerzahl nicht fasste, so wurde Halbtags-Unterricht eingeführt.

 Am 1.12.1901 war allgemeine Zählung. Utzerath hatte 172 Einwohner. Schönbach zählt 166 Einwohner, 194 Rindvieh, 162 Schafe, 115 Schweine, 312 Hühner, 27 Bienenstöcke, 358 Obstbäume.

 25.3.1902:  Die Schülerzahl beträgt 58. Es ist dies die kleinste Zahl in den letzten 20 Jahren.

 15.11.1904: Fand eine Zählung derjenigen Schulkinder statt, die gegen Lohn gearbeitet hatten. Ein Mädchen war fast beständig bei fremden  Leuten. 5 andere Kinder waren nur im Laufe des Sommers gegen Lohn beschäftigt, diese hüteten das Vieh.

 Während des Monats Oktober 1906 wurden die Ortschaften Schönbach und Utzerath an das Kreisfernsprechnetz angeschlossen.

 Am 10.6.10 wurde die Schule durch den Herrn Kreisarzt revidiert. Mehrere Kinder werden als schwerhörig und schlecht sehend bezeichnet. Bei 20 Kindern wurden geschwollene Mandeln festgestellt. 

 3.1.1911. Nach eingehender Dienstanweisung wurde der von Pellingen nach Utzerath versetzte Lehrer Thomas eingeführt. Derselbst ist geboren am 30.4.86 zu Malstatt/Saarbrücken, besuchte das Lehrerseminar zu Prüm und war zuletzt an der Schule zu Pellingen tätig. Nach den Belehrungen, die sich auf die Betriebe des Diktates, Schönschreibens, Zeichnens und Turnens erstreckten, übernahm der Lehrer Thomas die Schule.

 Heute, 15. Mai 1912 fuhr das Luftschiff Z 3 aus Köln über unseren Ort, es wurde von der Schule und der Bevölkerung freudig begrüßt.

 Am 3.8.14 wurde die Schule wegen des Krieges geschlossen, die Kinder helfen bei der Ernte. Der Krieg macht einen tiefen Eindruck Von Utzerath sind fort 14 Mann, verwundet bis heute: Peter Thönnes, Nikolaus Annen, Johann Rieder, letzterer in Gefangenschaft. Von Schönbach sind fort 9 Mann. Josef Schneiders soll gefallen sein. Die Schulmädchen haben 18 Paar Strümpfe und 11 Pulswärmer für die Soldaten gestrickt.

 Der Krieg:

Mobilmachung! Ich konnte ein tiefes Zuherzenehmen beobachten. Die Arbeit stockte. Eine ruhige, verständige Begeisterung erfaßte die Bewohner. Emsig wurde fürs Eintreten gepackt. Wäsche, Schuhwerk wurden besorgt und der Dorfschuster fertigte die Brustbeutel. Der Abmarsch zur Bahn wurde angetreten unter dem brausenden Gesang: Oh, Deutschland hoch in Ehren“

Von Utzerath sind bis jetzt im Kriege: Nikolaus Annen, Josef Becker, Adam Becker, Josef Bartz, Matthias Bartz, Karl Bung, Johann Jung, Johann Maas, Michel Petry, Johann Rieder, Jakob Rieder, Josef Saxler, Peter Thönnes, Josef Welling, Johann Junk, Josef Junk, Jakob Schmitz, Adam Schumacher, Philipp Schumacher, Johann Saxler  (21)

Von Schönbach: Paul Schneider, Nikolaus Häb, Josef Schmitz, Johann Jax, Karl Röder, Peter Röder, Michel Häb, Josef Franzen, Johann Klütsch, Matthias Roden, Josef Schneiders, Josef Schäfer  (12)

Utzerath erhielt 12-18 Mann Einquartierung der Bahn-Landsturm Wache. Johann Rieder von Utzerath erhielt einen Doppelschuß in zwei Beine, wurde in einem Marschkeller gelagert und von den nachfolgenden Franzosen als Gefangener nach St. Yrieux gebracht. Josef Schneider u. Josef Schäfer, beide aus Schönbach, fielen auf dem Felde der Ehre. Weiter sind eingetreten: Josef Becker, Johann Petry. Es kam eine Telegramm: Philipp Schumacher schwer verwundet, re. Arm amputiert, Zustand ernst, liegt im Lazarett zu Sedann. Er starb dort den Heldentod, der erste von Utzerath am 27.2.15.

Michel Petry ist nebst einigen Kameraden unverletzt in französischer Gefangenschaft.

Nikolaus Annen ist offenbar schwer verwundet, sein Notizbuch etc. wurden mit diesen Vermerken dem Vorsteher übersandt. 

 26.4.15 wurde hiesige Schule von Herrn Schulrat Gürten besucht. Die Revision ging von der Kriegsbibel aus. Der Herr Schulrat Gürten betonte ferner die Kriegsnaturkunde, die Ernährungsfrage und erörtere die Gummisammlung, die Goldsammlung, das Verbot des Zigarettenrauchens.

 29.11.15: Revidierte Herr Schulrat Gürten diesige Schule. Ausgehend von Kriegsrechnen wurde berührt:  Kriegsgeographie, Kriegsmemorierstoffe und Kriegsnaturkunde.

 Vom 26.8. bis 9.9.1917 wurden in Schönbach und Utzerath Wirtschaftskarten angefertigt. Die landwirtschaftlichen Ergebnisse wurden schätzungsweise eingetragen. Pro Morgen: Roggen 3,5 Zentner, Hafer 6 Zentner, Buchweizen 8 Zentner, Gerste 6 Zentner, Kartoffeln 30-40 Zentner. Eine Erscheinung des Krieges sind Leute, die mit Lebensmitteln Handel treiben, die Lebensmittel bei den Landleuten kaufen oder gegen Waren z. B. Stoffe, Leder, Gebrauchsgegenstände eintauschen. Sie werden Hamsterer genannt und es fahndet der Gendarm eifrig nach ihnen, vielfach ohne Erfolg.

Schulsammlung 1917:  Beeren, Tee, Kerne, Kartoffeln, Brennnesseln, Ähren, die 8te Kriegsanleihe ergab eine Schulzeichnung von 100 Mark.

 Das Jahr 1919 beginnt unter dem Sternenbanner. Die Besatzungstruppen betragen sich, wie man hört, sehr gut. Es setzt eine große Reinigung der Straßen und Plätze ein, die von den Truppen verlangt und überwacht wird.

 1920

Im Januar trat plötzlich mildes Wetter damit damit Hochwasser ein. In Schönbach standen etliche Häuser und Ställe, voraus das Vieh entfernt war, unter Wasser.

Es werden zahlreiche Hochzeiten gehalten. Die Schmausereien übersteigen das gewöhnlich Maß weit. Es könnte eine Familie von dem verbrauchten Weismehl mind. 3 Monate leben. Es wurden ganze Schweine u. Rindvieh verzehrt. In früheren Zeiten war es so, daß nur Kaffee gereicht wurde, dazu etwas Gebäck. Heute werden auch Musikanten gedungen. Von Hören und Sagen hab ich, daß die Spielleute durch Tanzgroschen an einem Abend solcher Hochzeit heuer 25 Mark verdienen.

 1921

Am 23.1.21 verstarb die Schülerin Katharina Roden aus Schönbach infolge TB.

 Die Witterung zeigt in diesem Sommer entsetzliche Trockenheit. Kein Regen ist zu erwarten. Am 12.7. wurden in der Sonne 50 Grad festgestellt. Die Heuernte war nur halb. Das Gras dörrte. Die Graswurzel versengte im Boden. Die Kartoffelernte erfüllt mit bangen Erwarten. Der Schönbach ist vollständig ausgetrocknet, sämtliche Fische gingen ein.

Neben der Witterung erfüllen die Steuern mit Furcht. Während schon alle Gehaltsempfänger 10 % ihrer Bezüge lassen mussten, müssen nun Landleute Reichsnotopfer, Umsatzsteuer, Besitzsteuer, Kriegszuwachssteuer und Einkommensteuer bezahlen.

 1923

Die Elektrizitäts AG Mannheim baute die Hochspannung und Hausanschlüsse im Kreise Daun. Ab September brannte das elektrisch  Licht. Jedoch setzte es öfters aus, so daß Petroleum noch oft die Beleuchtung liefert.

 Zum Schulbau, Einweihung in Schönbach am 20.10.1924

 Vorgeschichte: Ich stütze mich auf Traditition, Gewährsmann Roden sen. Schönbach:

 1830 war Utzerath mit Schönbach eine Gemeinde. Es war vollständige Interessengemeinschaft. In Schönbach stand ein Schulhaus vor der Wohnung Matthias Roden, bei der Kapelle, mitten auf der heutigen Provinzialstrasse. In Utzerath war auch ein Schulhaus, bei der Kapelle. Erbaut 1760. Es war Wechselschule, einmal in Utzerath, einmal in Schönbach. Vor 1830 wurde im Sommer kein Unterricht erteilt. Im Winter lehrten gebildete Bauern. Ab 1857 kamen Lehrer nach Schönbach. 1864 kam aus der Bitburger Gegend Lehrer Ziewers. Nach diesem folgte sein Sohn und ab 1911  Lehrer Thomas. 1880 beim Bau der Provinzialstraße wurde das hiesige Schulhaus für baufällig erklärt und für 42 Mark nach Furth an Kerpen versteigert. Die Schule siedelte ganz nach Utzerath, während Schönbach Hilfe zu einem Neubau versprochen wurde. In Schönbach besteht erst seit ca. 12 Jahren ein gewählter Gemeinderat. Die Geschäfte wurden vorher von dem reichen Vorsteher Nikolaus Saxler geführt. 1923 wurde das Bauprojekt wieder lebendig  und mit Hilfe der Regierung sowie Holzhub der Gemeinde wurde der Bau fertiggestellt, so daß am 20.10.1924 die Einweihung erfolgt.“

Die Aufzeichnungen der Originalchronik erfolgten von  folgenden Lehrern:

1864   –   1895            Matthias Ziewers

1895   –   1910            Nikolaus Ziewers, Sohn von Matthias Ziewers

1911   –   1924            Lehrer Thomas aus Saarbrücken (bis 1930 in Utzerath)

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Herrn Erich Bretz aus Utzerath, der uns die Schulchronik Utzerath-Schönbach zur Verfügung stellte.