Nikolaus und Christkind

Bis in die 50ziger Jahre kam der Nikolaus am Vorabend des 6. Dezembers zu den Kindern in Haus. Danach wurde der Nikolausabend mit der Dorfgemeinschaft in der Schule gefeiert. Im voll besetzten Schulsaal trugen die Kinder ihre, zusammen mit dem Lehrer eingeübten, Gedichte, Lieder und Krippenspiele vor. Spätestens bei dem Lied „Lasst uns froh und munter sein…“, welches den Nikolaus ankündigte, wuchs die Aufregung der Kinder. Oft hörten sie vor dem Nikolausabend von den Erwachsenen: “Na warte, wenn ich das dem Nikolaus erzähle!“. Der Nikolaus erschien als würdige Bischofsgestalt und wurde begleitet von seinem furchteinflößenden Gehilfen, Knecht Ruprecht. Knecht Ruprecht, mit schwarz geschminktem Gesicht, schwarzer Kleidung und einer schweren Kette als Gürtel, hatte eine Rute und einen Sack dabei. Mit dem Rutenschlag sollten unartige Kinder bestraft werden und der Sack diente der Mitnahme der bösen Kinder. Beim Anblick von Knecht Ruprecht hatten viele Kinder ein sehr mulmiges Gefühl.

Jedes Kind wurde vom Nikolaus einzeln aufgerufen und durfte eine Tüte mit Weihnachtsgebäck und ein Geschenk vom Nikolaus entgegennehmen. Dabei las der Nikolaus aus seinem dicken Buch vor, indem alle guten und schlechten Taten der Kinder des vergangenen Jahres aufgezeichnet waren. Er lobte oder tadelte, verschiedene Alltagsepisoden wurden erwähnt.

 

 

Gedicht unseres langjährigen Lehrers Willi Steffens

Am Fuße des Kreuzbergs ein friedliches Tal,
An den Hängen die Wälder der rauschende Bach,
Das ist meine Heimat, die Schönbach genannt.

Hier haben die Ahnen gewebt und gesponnen
Und mit ihren Händen Arbeit
Den Feldern die Nahrung entnommen.

Die Schule in strahlendem Licht sich zeigt,
Ein Festtag für Alle, St. Nikolaus kommt heut.
Seht ihr nicht die strahlenden Augen der Kleinen?
Spürt ihr nicht die Freude, die Alle erfasst?
Wir danken St. Nikolaus als Gast
Und wünschen in Schönbach zufriedene Rast.

v. Marianne Lenartz

 

Nikolausabend mit Lehrer Steffens von links nach rechts 1. Reihe: Lehrer Willi Steffens, Herbert Diederichs, Heinz Schneider, Erwin Roden, Kurt Steffens, Willi Gundert, 2. Reihe: Rudi Pantenburg, Arthur Schneiders, Edeltrud Schneiders, Waltraud Schmitt, Franzi Scheider,

von links nach rechts 1. Reihe: Lehrer Willi Steffens, Herbert Diederichs, Heinz Schneider, Erwin Roden, Kurt Steffens, Willi Gundert,
2. Reihe: Rudi Pantenburg, Arthur Schneiders, Edeltrud Schneiders, Waltraud Schmitt, Franzi Scheider,

von links nach rechts
1. Reihe: Heinz Schneider, Erwin roden, Kurt Steffens, Willi Gundert, Alfred Roden, Gerd Schirra,
2. Reihe: Rudi Pantenburg, Arthur Schneiders, Edeltrud Schneiders, Waltraud Schmitt, Annemarie Schirra, Regina Rademacher,
3. Reihe: Anna Pantenburg, Anita Pantenburg, Manfred Franzen, Walter Schirra, Hans Schuster

 

Seit der Schließung der Schule in Schönbach 1971 organisieren einige Mütter den Nikolausabend, üben mit den Kindern Gedichte und Lieder ein, besorgen die Geschenke und schmücken den Saal.
Die Feier fand in den letzten Jahren an einem Sonntag statt und begann mit Kaffee und Kuchen für die Senioren. Gegen Abend tragen die Kinder ihre Darbietungen in Anwesenheit des Nikolaus vor.
Der Nikolaus lobt oder tadelt die Allgemeinheit der Kinder bevor er die Geschenke verteilt.
Knecht Ruprecht wurde mittlerweile abgeschafft und Nikolaus ist zu einer Figur geworden, auf den die Kinder sich freuen.

Nikolausabend 90iger Jahre


Nikolausabend 2015

 

 

Osterkläppern

Nach längerer Pause wurde der Osterbrauch des kläpperns erneut ins Leben gerufen, durch Trudi Osiewacz 1990.

In der Zeit von Karfreitag bis Ostersonntag werden keine Glocken geläutet. Grund: Todestag Jesu bis Auferstehung an Ostersonntag.

Kläpperkinder 1990

Schönbacher Kirmes

Am 1. Sonntag im September feiern die Schönbacher die Kirmes.

Früher wurde die Kir(ch)messe am 30.4. dem Namenstag des Schönbacher Kirchenpatrons, dem Hl. Quirinius, gefeiert. Der Hl. Qurinius ist der Patron der Pferde und Rinder und Schutzheiliger u. a. gegen die Pocken. Später wurde die Kirmes auf den 1. Sonntag im September gelegt, da im Frühjahr arbeitsintensive landwirtschaftliche Arbeiten anstanden.

Die Kirmes hatte früher einen anderen Stellenwert als heute. In den 60iger u. 70iger Jahren wurden schon Tage vor der Kirmes Zimmer geräumt, das ganze Haus geputzt und gewienert, ein Schwein oder ein Rind geschlachtet und massenhaft gebacken. Ein neues Kleid für die Frau musste her.
Alle Verwandten kamen zum Mittag- bis Abendessen, es war ein großes Familienfest. Die Frauen bereiteten ein üppiges Festessen zu, servierten, spülten und waren ganz selbstverständlich überwiegend den ganzen Tag in der Küche. Die Männer genossen in der Stube das Festmenü.

Im Festzelt, das im Graben und zuletzt neben dem Gasthaus Gundert stand, spielte Samstagabend, Sonntagabend und oft auch am Montagabend eine Musikband. Es wurde im voll besetzten Festzelt ausgelassen gefeiert. Sonntagmorgen nach der Festmesse spielte zum Frühschoppen eine Blasmusikkapelle. Die Kinder freuten sich über „Kirmesgeld“ von den Verwandten und kauften sich davon Spielzeug an der Kirmesbude.

Bis 1973 war Familie Gundert Veranstalter der Kirmes. Ab 1973 bis ca. 1981 veranstalteten Schönbacher Vereine die Kirmes noch im Festzelt. Später bis ca. 2004 wurde aus organisatorischen Gründen nur noch ein Bierstand aufgestellt.

Mit Gründung der Bambini-Feuerwehr 2010 wurde die Kirmes wieder ins Leben gerufen. Heute lädt die Freiwillige Feuerwehr nach dem Festmesse zum Frühschoppen, Mittagessen und zu Kaffee und Kuchen ein.

40 Jahre Kapelle Schönbach

Am 3.9.2007 wurde an der Kirmes das 40-jährige Bestehen der Kapelle Schönbach gefeiert. Die feierliche Messe wurde von Pastor Hellinghausen gelesen , der von 1963 bis 1974 Pastor der Pfarrei Darscheid und für den Bau der Schönbacher Kapelle verantwortlich war. Nach der Messe lud Pastor Kasten Rupp vor der Kirche zum Umtrunk mit Wein ein.

40 Jahre Kirche40 Jahre Kirche Schönbach