Kreuzberg in Schönbach „Wieder in Sicht“
oder: wir haben einiges gemacht – sind aber lange noch nicht fertig!
Den Kreuzberg – für viele Schönbacher eine symbolträchtige Flurbezeichnung für Heimat-identifizierung – wieder in seiner ursprünglichen Erscheinungsform als Lavaformation mit seinen charakteristischen Abbau- und Abbruchkanten darzustellen und vom Gipfelkreuz seinem „Besteiger“ auf einer Höhe von 516 m über N.N einen Freiblick bis zu markanten Anhöhen der Nachbargemeinden, im Westen weit in das Dauner Land hinein und im Südosten bis zu den Hunsrück-Höhenzügen offen zu halten, ging aus einer Initiative der 1. Schönbacher Zukunftskonferenz im Jahre 2016 hervor. Nach über 25-jährigem Wildwuchs am und auf dem Kreuzberg seit der letzten Entbuschungsmaßnahme nahm sich die Arbeitsgruppe Kreuzberg die Freistellung von Birken-, Weiden- und Fichtenanflug sowie flächigem Schwarzdornbesatz zur Aufgabe. Für die Umsetzung der Maßnahme – auch unter Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen und landespflegerischen Vorgaben – fand Ende April 2016 ein Vor-Ort-Gespräch zwischen der Ortsgemeinde und dem Natur-und Geopark Vulkaneifel sowie Vertretern der Landespflege statt. Eine Entbuschung des Kreuzbergs sowohl zur „Wiederherstellung einer typischen Eifeler Kulturlandschaft“ zum Zweck der Freilegung erhaltenswerter Trockenrasenflächen sowie exponierter Rohbodenflächen als Lebensraum für Wildbienen und Insekten (Biotoperhalt) als auch zur Aufwertung des angrenzend verlaufenden „Höhen-Täler-Wanderweges“ durch Schaffung von Ruhe- und Aussichtspunkten (Tourismusförderung) wurde fachlicherseits befürwortet und dafür auch eine finanzielle Bezuschussung in Aussicht gestellt. In einer großen Gemeinschaftsaktion von „alten und jungen Kreuzberg-Aktivisten“ wurde im Spätherbst 2016 im unteren Kreuzbergbereich in einem ersten Schritt weichstämmiges Gehölz und dünnwüchsiger Eichenaustrieb mit noch vertretbarem körperlichem Einsatz zurück geschnitten. Eine weitere Maßnahme unweit des Gipfelkreuzes und am gesamten westlichen Hang mit seinem mannhohem, undurchdringlichem Schwarzdornbestand war manuell nicht leistbar. Dank hierauf spezialisierter Anbieter mit entsprechender Maschinen-Ausstattung musste in einem nächsten Schritt der Einsatz von „ geländetauglichem Gerät“ angefragt und geplant werden. So musste für die Kostenregulierung im Rahmen der Maßnahme-Bezuschussung notwen-digerweise eine entsprechende Ausschreibung erfolgen, wodurch sich die Fortführung erheblich verzögerte, immer vor dem Hintergrund der naturschutzrechtlichen Vorgabe der Durchführung einer Entbuschungsmaßnahme bis spätestens 28.02.eines Jahres. Tatsächlich konnte binnen eines einzigen Tages noch am 28.02.2017 die restliche Entbuschung durch Einsatz eines sog. Schreitbaggers am gesamten Steilhang über die beauftragte Firma Tim Schwarzer erfolgen. Durch tatkräftige fachliche Mithilfe des Firmenchefs bei Auswahl und Umschneiden von zu entnehmenden stärkeren Bäume im Steilhang und noch vor einsetzendem Schneefall am frühen Abend konnte die Maßnahme sozusagen auf den allerletzten Drücker fertig gestellt werden. Als dann am Karfreitag und nach ausdrücklichem Zuspruch unseres Pastors Herrn Rupp sich eine Gruppe „fachkundiger Schönbacher Kreuzbauer“ mit Zugmaschine und Mitunterstützung einer freiwilligen Seil- Mannschaft auf den Weg zum entbuschten Kreuzberg machte, wurde das namensgebende Wahrzeichen – dieses mal aus Eichenholz und witterungsbeständig nachbearbeitet – weit einsichtbar aus allen Himmelsrichtungen auf dem Gipfel neu errichtet. Mit dieser Abschlussmaßnahme ist unser Kreuzberg aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und wieder „Neu in Sicht“ gekommen. Besonderer Dank hierfür geht an Familie Bender für das gestiftete Eichenholz sowie an 1.Beigeordneten Peter Höfer, Karl-Josef Theobald, Werner Leyendecker und Frank Schneider für diese Initiative, den Zuschnitt, die Bearbeitung und den Anstrich des Holzes sowie der Anbringung eines zusätzlichen Witterungsschutzes! Und wie geht es nun weiter? Ein kleiner Trampelpfad (außerhalb einer obliegenden Verkehrssicherungspflicht durch die Gemeinde) soll sich „wie damals“ an der jetzt entbuschten westlichen Hangseite „festtreten“ um dem geländegängigen Einheimischen und auch Wanderer eine einzigartige Fernsicht über unsere Heimat zu ermöglichen. Für die weniger im Gelände geübten Besucher/Innen oder während Schneelage bleibt die Möglichkeit am Rande des Höhen-Täler-Weges auf der bald errichteten Sitzgruppe am Kreuzberg-Plateau einen nicht minder getrübten Blick über die Vulkaneifellandschaft zu genießen und markante Fernpunkte am Horizont auf einer Panoramatafel wiederzufinden. Doch wie halten wir den Kreuzberg weiterhin von Aufwuchs frei, da erfahrungsgemäß bei Nichtstun die Natur in spätestens 5 Jahren wieder vollendete Tatsachen geschaffen hat? Ein wiederholtes manuelles Freistellen der Flächen wird sicher nicht dauerhaft realisierbar und auch nicht nachhaltig sein. Wie sich bereits andernorts naturverträglich etabliert hat, käme auch für den Kreuzberg nur eine Beweidung durch Ziegen in Frage. Sicherlich betreten wir damit Neuland. Einmalige finanzielle Aufwendungen und eine weitere Gemeinschafts-Arbeitsaktion entstünden mit dem hierfür notwendigen Zaunbau. Für die Umsetzung bedarf es daher neuer Ideen. Erste Vorschläge gingen bereits ein, in Form von Beweidungs-Mitbeteiligung durch gemeinsames Einbringen, Versorgen und Umsetzung in ortsnahe Quartiere in den Wintermonaten von privateigenen Ziegen. Ein guter Ansatz, den es weiter zu verfolgen gilt.
Für die Arbeitsgruppe Kreuzberg:
Alfred Kerpen